Aus der Werkstatt - Fahrzeugrestaurierung mit hohem Anspruch
Das Grundkonzept für die Fahrzeugrestaurierung weicht von gleichartigen Museen anderer Städte ab. In Leipzig werden grundsätzlich alle Fahrzeuge in den Originalzustand zurückgebaut, in dem sie sich zum Zeitpunkt ihrer Indienststellung befanden.
Nur einige Trieb- und Beiwagen werden in einem für die Einsatzzeit typischen Umbauzustand späterer Einsatzjahre versetzt. Somit ist es auch möglich, per Gegenüberstellung zum Original den immensen Umbau- und Modernisierungsaufwand bei Epochenwechsel darzustellen.
Die Leipziger Sammlung beherbergt nur Fahrzeugtypen, die in Leipzig zum Einsatz kamen. Sie ist eine der vielfältigsten Sammlungen Deutschlands. Dies stellt besondere Anforderungen an die Arbeit der Restaurateure, die häufig keine fachspezifische Ausbildung besitzen. Im Verein arbeiten größtenteils Laien. Sie haben sich aber vielfältige Fertigkeiten angeeignet.
An ausgewählten Öffnungstagen wird ein Rundgang durch die Restaurierungsbereiche angeboten. Er bietet Besucherinnen und Besuchern Einblicke in die Vereinsarbeit. Mitglieder der Restaurierungs-AGs erläutern dabei das Vereinsschaffen.
Haben Sie Interesse, in unseren Arbeitsgruppen mitzuwirken, dann melden Sie sich in der AG Restaurierung Straßenbahn, AG Restaurierung Omnibus und Obus oder der AG Modellstraßenbahn.
Im unserem Vereinsmagazin „Niederflurwagen“ wird regelmäßig vom Wirken der Arbeitsgruppen Restaurierung Straßenbahn, Restaurierung Omnibus und Obus und Modellstraßenbahn berichtet. Im folgenden einige Auszüge:
Arbeitsergebnisse im ersten Halbjahr 2020 - Straßenbahn
Triebwagen 20 (Typ 24):
Zum Abschluss der leider notwendigen Unfallreparatur erfolgte die Lackausbesserung.
Triebwagen 1043 (Typ 29):
Die Arbeiten an der Generalreparatur setzten sich fort. Für die Fahrgastabteile wurde die Fertigung der Seitenwand- und Fensterverkleidungen weitergeführt. Anschließend erfolgte der Einbau. Die Verkabelung der Hilfsstromkreise (Licht, Heizung usw.) konnte fertiggestellt werden. Begonnen wurde mit dem Anschluss der Schalt- und Sicherungskästen. Eine Gießerei erhielt den Auftrag zur Herstellung noch fehlender Beschlagteile für die Gardinenbefestigung. Zuvor mussten dafür geeignete Gussmodelle angefertigt werden.
Info: Pitchpine-Deckenverkleidungsbretter (s. Bild in der Galerie) Jens Strobel erklärt dieses Detail:
Die Erwähnung, dass die Perrondecken im Triebwagen 1043 mit der Holzart „Pitchpine“ verkleidet sind, ist richtig und bemerkenswert, aber nichts besonderes. Pitchpine (Pechkiefer) ist kein sehr wertvolles Holz. Es ist aufgrund seiner hohen Harzsättigung dunkler und haltbarer als normale Kiefer und deshalb für bestimmte Bereiche der Innenverkleidung gewählt worden. Rote Wagen der LESt. bis Baujahr 1900 besaßen auch Pitchpine. Eine epochale Besonderheit kann deshalb nicht festgestellt werden.
Beiwagen 751 (Typ 52):
Die Arbeiten an der Generalreparatur werden bald beendet sein. Jetzt konnten die restlichen goldenen Zierlinien sowie weitere Schriften angebracht werden. Zum Einbau kamen letzte Fensterschutzstäbe, die vorher angefertigt und montiert wurden.
Luftwagen:
Die serienmäßige Aufarbeitung der Druckschalter für Museumswagen mit Motorkompressor wurde zielstrebig fortgesetzt.
Umzug an den neuen Museumsstandort:
Die Umzugsaktivitäten wurden intensiv weitergeführt. Nahezu die gesamte Kapazität der Arbeitsgruppe Restaurierung I Instandhaltung war für den Werkstattumzug gebunden. Aus den Lager- und Archivräumen, Wartungsgruben, Abstellecken und sonstigen Flächen wurden Materialien verpackt und ins neue Domizil gebracht. Dort angekommen war die sorgsame Einsortierung eine ebenfalls zeitaufwendige „Mammut-Aufgabe“.
Zerlegt in einzelne Segmente ging schließlich die Modellbahnanlage behutsam auf Reisen.
Insbesondere unsere Rentner hatten beim Umzugsvorhaben den größten Anteil. Insgesamt 165 Fuhren mit Lastkraftwagen und 21 Fahrten mit Straßenbahn und Lore wurden absolviert. Auch Speditionen kamen für Spezialleistungen zum Einsatz, so für das Umsetzen nicht rollfähiger Museumswagen und der Hebestandswinden.
Ein wesentlicher Ecktermin war der 30. Juni 2020. Bis dahin musste gemäß Abstimmung mit den LVB die letzte Fahrt mit einer Straßenbahn abgewickelt sein, weil die Fahrleitungsanlage aus Verschleißgründen demontiert werden sollte.
So verließ tatsächlich am 20.06.2020 die letzte Straßenbahn den Betriebshof Möckern. Das war der Triebwagen 1043 (Typ 29) im Schlepp am Pullmantriebwagen 1464 (Typ 22s). In den Wochen zuvor wurden die anderen noch verbliebenen Wagen überführt: 1463 (Typ 22), 20 (Typ 24), 751 (Typ 52), 341 (Typ 55II), 608 (Typ 56), 134 (Typ 58) und 5705 (Kranlore).
aus Heft 55: Von Jürgen Süß und Jens Strobel
Arbeitsergebnisse im zweiten Halbjahr 2020 - Straßenbahn
Triebwagen 809 (Typ 20):
Im Rahmen der Hauptuntersuchung wurde ein Fahrschalter mehrmals gereinigt und isoliert. Leider musste bei der Bremsprüfung festgestellt werden, dass ein Motor schadhaft ist.
Triebwagen 1463 (Typ 22):
Analog zum Beiwagen 608 wurden die Restaurierungsarbeiten wieder aufgenommen, indem die Trittkästen angepasst und der Luftbremseinbau fortgesetzt wurden.
Triebwagen 20 (Typ 24):
Ein Bügelschaden auf dem Gleisvorfeld des Museums machte einen Lyratausch notwendig. Anschließend wurde die Fahrleitung korrigiert, was ein wiederholtes „Einhaken“ entgegen gerichteter Lyras verhindern soll.
Triebwagen 981 (Typ 27):
Trotz Corona-Krise und kaum Einnahmen aus Sonderfahrten und Öffnungstagen fiel im Vorstand der Beschluss, den Fahrgestellrahmen in einer Fachfirma fertigen zu lassen. Unser Finanzpolster ließ dies vor dem Hintergrund der Entspannung im 2. Halbjahr zu. Die Firma, die nach den beiden Fahrgestellen für 103 und 751 nun schon den dritten Rahmen für uns nietet, muss das tun, solange sie noch über das erlernte Knowhow verfügt. Am 16. Juli 2020 erfolgte die Abholung der „Eisenacher“ Längsträger einschließlich vorhandener Einzelteile wie Feder- und Motoraufhängungen, Radsätze sowie dem Bock für den Bremszylinder. Zur Erinnerung: Bereits Ende der 1980er Jahre erfolgte ein Instandsetzungsversuch, indem Profile an der Unterseite getauscht wurden. Das meterspurige Fahrgestell des „Eisenachers“ (rückgeführter Wagen 257) wurde aus Substanzgründen erst einmal zurückgestellt und der baugleiche, aber deutlich bessere Rahmen der 981 für die 257 verwendet. Wer sich erinnern kann, weiß, dass dieses Projekt schließlich auch ein Neubau unter Verwendung weniger Teile wurde. Nun aber andersrum, damit auch die 981 ein Fahrgestell bekommt. Während der Arbeiten waren immer wieder Besuche in der Firma notwendig, um Detailfragen zu klären. Am 17. Dezember 2020 wurde das fertige Fahrgestell angeliefert und mit dem Säulendrehkran auf Gleis 6 abgeladen. Nun sollen gelegentlich Komplettierungsarbeiten folgen.
Triebwagen 1043 (Typ 29):
Die Arbeiten an der Generalreparatur wurden fortgesetzt. In den Abteilen wurden die Fertigung und der Einbau des hölzernen Interieurs weiter vorangetrieben. Dazu gehörten neben den Seitenwand- und Fensterverkleidungen auch die Gardinenbretter, Türtaschenfenster und Sitzdeckleisten. Die Sitze wurden endgültig fertig gestellt und eingebaut. Auch viele unscheinbare Details wie Fahrertürführungsschienen und die Scharniere für die Türtaschenfenster wurden bearbeitet und eingebaut. Aber auch optische Feinheiten, die dem Wagen erst zur Perfektion verhelfen, wurden ergänzt, wie z. B. die Emaille-Schilder, die Alu-Trittschienen und die oben geschlossenen Rammbohlen. Die Scheinwerfergläser wurden eingeklebt und die Scheinwerfer lackiert. Die elektrische Ausrüstung wurde weiter installiert, indem die Aggregate der Hilfsstromkreise (Lampenfassungen, Heizkörper, Kompressor-Handschalter usw.) angeschlossen wurden. Schalt- und Sicherungskästen wurden fertig gestellt und beschildert. Die Läutewerke für die Schienenbremse wurden eingebaut. Ebenso die Tasten und Klingel für die Schaffner-Rufanlage. Die noch fehlenden Beschlagteile für die Gardinenbefestigung wurden geliefert und so bearbeitet, dass sie verchromt werden können. Mit dem Einbau der Fußgitterleisten in den Abteilen wurde ebenfalls begonnen. Der Wagen wurde in Elfenbein lackiert, so dass nun die schwarzen Striche und Schriften angebracht werden können.
Triebwagen 1206 (Typ 32):
Die Saisonpause wurde für diverse Aufwertungen genutzt. So wurde zum Beispiel am Fahrschalter gearbeitet, dessen Abdeckungen aufgewertet und die Schienenbremsaufhängungen aufgearbeitet. Der Notlichtschalter war gebrochen und musste ersetzt werden.
Beiwagen 751 (Typ 52):
Die Arbeiten an der Generalreparatur wurden weitgehend abgeschlossen. Trotz einiger fehlender Schriften und Schatten wurde der Wagen am 17.09.2020 in Betrieb genommen. Zuvor wurden noch die Fabrikschilder angebracht. Der formelle Inspektions-Akt wurde durch eine Bremsprüfung erfolgreich abgeschlossen.
Beiwagen 608 (Typ 56):
Da wir nun bei der Generalreparatur am Triebwagen 1043 als „Prio-1-Projekt“ dem Ende entgegensteuern, wird die Restaurierung des Pullman-Zuges wieder aufgenommen. So wurden am Beiwagen die Trittkästen angepasst, die Druckluftanlage eingebaut, Achsgabelstege ergänzt und der komplette Unterboden lackiert.
Beiwagen 134 (Typ 58):
Als Lückenfüller werden auch an diesem Wagen die Restaurierungsarbeiten immer mal wieder fortgesetzt. So wurden die Trittkästen abgebaut, um sie nachzuarbeiten.
Beiwagen 2012 (Typ 61):
Parallel zum Fortgang am Triebwagen 1043 wurden auch hier die Beschlagteile für die Gardinenbefestigung so bearbeitet, dass sie verchromt werden können.
aus Heft 56: Von Jürgen Süß und Jens Strobel
Arbeitsergebnisse im zweiten Halbjahr 2019 - Straßenbahn
Triebwagen 349 (Typ 11):
Schon wieder macht ein Achslager Sorgen. Eine Rotgussschale zum Glätten des Achsschenkels wurde eingesetzt. Des Weiteren wurden die Achslagerdeckel mit Querriegelblechen gesichert.
Triebwagen 1464 (Typ 22s):
Notwendige Reparaturen an Fahrer- und Scheibenheizung mussten durchgeführt werden. Der Schalter für die Fahrerheizung wurde durch einen Neuen ersetzt.
Triebwagen 20 (Typ 24):
Am letzten Öffnungstag kam es zu einer Kollision mit einem ausparkenden Auto. Der Schaden am Triebwagen hielt sich in Grenzen. Neben Lackkratzern war ein Trittkasten leicht verbeult und musste gerichtet werden. Bei dieser Gelegenheit wurden gleich alle Trittkastenbretter gegen originale mit Kreuzmusterfräsung ersetzt.
Triebwagen 1043 (Typ 29):
Die Arbeiten an der Generalreparatur wurden fortgesetzt. Die Komplettierung des Wagens schreitet weiter voran, so z. B. die Holzarbeiten auf Mittel- und Fahrerperrons. Die Pitchpine-Deckenverkleidungsbretter sind eine Augenweide. Auch in den Abteilen wurde mit der Fertigung und dem Einbau von Fensterbrettern und Seitenwandverkleidungen intensiv gearbeitet. Die Deckengriffe wurden ergänzt und die Verkabelung der Hilfsstromkreise (Licht, Heizung usw.) wurde fortgeführt.
Triebwagen 1602, Beiwagen 520 (Typen 33/65):
Am historischen Tatrazug musste nach langjähriger Abstellung auf dem „toten“ Gleis 1 in Möckern eine Hauptuntersuchung durchgeführt werden. Dies war ein unspektakulärer Akt und an drei Sonnabend-Nachmittagen erledigt.
Beiwagen 751 (Typ 52):
Im Rahmen der Generalreparatur wurden die ersten Zierlinien und Schriften angebracht.
Fahrzeuge mit Druckluftbremse:
Serienmäßig konnte mit der Aufarbeitung der Druckschalter für die noch auszurüstenden Motorkompressor-Wagen begonnen werden.
Umzug an den neuen Museumsstandort:
Inzwischen fanden Perambulator und Maximum-Drehgestell einen Platz im neuen Museum. Begonnen hat der Umzug von Lager, Archiv und Werkstatt. Grubenabdeckungen wurden eingebaut, Regale aufgestellt und erste Lagerräume in Möckern beräumt.
aus Heft 54: Von Jürgen Süß und Jens Strobel
Arbeitsergebnisse 2020 - Omnibus und Obus
Omnibus IFA H6B:
Unser H6B wurde der Werkstatt „IW Classic“ zugeführt. Dort wurde unter anderem die Karosse wieder gerade gezogen und die Unfallschäden daran beseitigt. Nun sind unsere Hände wieder gefragt, um innen die Schäden zu beseitigen. Am Ende steht noch eine Neulackierung an. Bis der Bus wieder einsatzbereit ist, wird es aber noch ein paar Jahresberichte dauern.
Nach dem Ausbau der Luftfilterkombination erfolgte die Reinigung, der sich eine Farbbehandlung anschloss. Fertiggestellt wurden die Reparaturen an der Vorderachse und den Federn.
Barkas B 1000 (Verkehrsfunkwagen):
Die Standheizung wurde ausgebaut und zur Reparatur in einen Fachbetrieb gegeben.
Gelenkbus MB O 530 (Silberpfeil):
Defekte Teile der Kühlwasserleitung kamen zum Ausbau.
Omnibus Ikarus 263:
Es erfolgten die Demontage der Kotflügel und eine gründliche Reinigung der Radkästen.
Omnibus Ikarus 280:
Dieser Ikarus hat das „H-Kennzeichen“ erhalten, welches es erlaubt, in der Umweltzone fahren zu dürfen.
aus Heft 56: Von Thomas Küster
Arbeitsergebnisse 2019 - Omnibus und Obus
Wie das Jahr 2018 endete, fing auch das Jahr 2019 an. Der Umzug der Busgruppe in das neue Museum an der Apelstraße ging dem Ende entgegen. Es gab noch einiges zu erledigen. So wurden in der Sommerhalle die letzten Teile der alten Wasch- und Sandanlage demontiert. Damit entstand weiterer Platz für Museumsfahrzeuge. Die aus Möckern umgezogenen und die in einer privaten Garage zwischengelagerten Ersatzteile wurden in die neuen Lager geräumt.
Omnibus IFA H6B:
wurde weiter für einen Transport vorbereitet. Wichtig dafür war die Instandsetzung der Vorderachse. Im Herbst des Jahres ging dieser Bus für die Neubeblechung zur Firma „IW-Classic GmbH“ nach Engelsdorf.
Ikarus 280:
Kleine Reparaturen waren fällig. Vorbereitet wurde der Ikarus 280 für das alle zwei Jahre stattfindende Ikarus-Treffen in Cottbus.
Barkas B1000:
wurde fahrbereit repariert.
MBO 530 „Silberpfeil“:
Das Graffiti an der Heckscheibe wurde entfernt.
aus Heft 54: Von Thomas Küster
Arbeitsergebnisse aus 2014 - Omnibus und Obus
Ikarus 280.02 (Wagen 208):
Bis zum Frühjahr 2014 konnte der Wechsel des undichten Faltenbalgs durch die Mitglieder unserer Arbeitsgruppe abgeschlossen werden. in diesem Atemzug wurden einige stark korrodierte Träger, wie z. B. ein Querträger im Gelenkbereich des Vorderwagens, durch die Firma Frank Fahrzeugbau GmbH aus Frankenheim instandgesetzt. Hier fand ebenso eine partielle Ausbesserung des Farbkleides statt. Vor Beginn der Fahrsaison wurde die bisher nicht sehr zuverlässig arbeitende Lichtmaschine durch die LEOBUS GmbH aufgearbeitet. Erneuert wurden an der Druckluftanlage außer dem der Lufttrockner und der Kompressor. Als optische Korrektur wurde nunmehr auch der dritte, noch fehlende Außenspiegel am Bus montiert.
Ikarus 263.01 (Wagen 149):
Im Jahr 2014 waren am ehemaligen Fahrschulbus keine nennenswerten Aktivitäten durch unsere Arbeitsgruppe zu verzeichnen. Er benötigt nach wie vor eine technische und optische Aufarbeitung. Dazu ist es zunächst einmal notwendig eine gründliche Bestandsaufnahme am Bus durchzuführen. Aus dieser wird anschließend ein Lastenheft für eine grundhafte Sanierung von uns erarbeitet. Hierbei muss dann auch festgehalten werden, welche Arbeiten durch die Arbeitsgruppe durchgeführt werden können und welche ggf. bei einem Karosseriebetrieb in Auftrag gegeben werden müssen. Der Bus 149 ist aktuell weiterhin im Bushof Zwenkau abgestellt.
Büssing/Schumann Obus 1938 (Wagen 104):
Durch unsere Arbeitsgruppe wurden im Jahr 2014 weitere Karosseriearbeiten am vereinseigenen Büssing-Obus aus dem Eröffnungsjahr 1938 durchgeführt. Wie wir hier schon früher darstellen konnten, entspricht die beim „Brücke e. V.“ in Bad Blankenburg durchgeführte Aufarbeitung hinsichtlich ihrer Qualität in kaum einem Punkt der Restaurierungsphilosophie unseres Vereins. Falsch gesetzte Nieten, schiefe und beulige Bleche und unzureichender Rostschutz sind zu nennen. Es musste eine Fehleranalyse am Fahrzeug durchgeführt werden. Dabei kamen mehr als fünfzig (!) Fehlerbilder zum Vorschein. So wurden am Heck des Busses beginnend erste Nieten und Bleche der Außenhaut entfernt. Mit viel Akribie und Durchhaltvermögen - hauptsächlich durch unser Mitglied Peter Grünert - fanden unter recht schwierigen Arbeitsbedingungen in der offenen Wagenhalle in Möckern weitere Schleif- und Entrostungsarbeiten am Obus statt. Am Ende dieser Arbeiten soll eine glatte Außenbeblechung ohne Rosteinschlüsse sowie ein originales Nietenbild die Grundlage zur weiteren Restaurierung sein.
Skoda 8Tr10 Obus (Wagen 147):
Seit der optischen Lackauffrischung im Sommer 2012 wurden keine weiteren Arbeiten an diesem für Deutschland einzigartigen Obus mit dem Baujahr 1960 durchgeführt. Auch der Obus 147 ist weiterhin im Bushof Zwenkau abgestellt.
aus Heft 45: Von Thomas Küster, Siegmar Horn und Alexander Canitz